Röhlig & Co. Holding GmbH & Co. KG
Die Gesellschaft. 1852 gründete der Kaufmann Carl Röhlig in Bremen ein Unternehmen, das nicht nur als Tabak-Handelsbetrieb tätig war, sondern auch als Versicherungsagentur. 1859 begann er mit dem Speditions- und Frachtgeschäft. Seine Nachfolger entwickelten Röhlig dann zu einer weltweit tätigen Übersee-Spedition weiter und in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts kam die interkontinentale Luftfracht hinzu. Das Unternehmen befindet sich bis heute in Familienbesitz. Die Geschäfte führen Thomas Herwig als Nachfahre des Unternehmensgründers und drei familienfremde Geschäftsführer.
Dienstleistungen und Marktbedeutung. Röhlig erbringt Speditionsleistungen in der interkontinentalen See- und Luftfracht und zählt nach eigenen Angaben in diesem Markt zu den führenden mittelständischen Anbietern weltweit. Das Unternehmen steht auch als Logistikpartner für die Lagerung, die Kommissionierung, die Verpackung sowie für die Verteilung der Ware vor Ort zur Verfügung. Außerdem bietet Röhlig Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Verladung von Industrieanlagen an. Im Geschäftsjahr 2006 setzte Röhlig 440 Millionen Euro um, der Gewinn lag bei gut 7,9 Millionen Euro.
Standorte und Mitarbeiter. Weltweit beschäftigt Röhlig über 1.500 Mitarbeiter, davon gut 300 in Deutschland. Am Hauptsitz in Bremen sind 100 Beschäftigte tätig, in Hamburg 95, in Frankfurt am Main 44. In Hannover, Düsseldorf, Köln, München, Stuttgart und Nürnberg sind jeweils zwischen sechs und 15 Mitarbeiter im Einsatz. Insgesamt verfügt die dezentral organisierte Spedition über ein internationales Netzwerk von 110 als Profit-Center organisierten Büros und Niederlassungen in über 25 Ländern.
Karriere bei Röhlig. Vorgeformte Karrierewege gibt es nicht. Im Verlauf der Karriere sind Wechsel zwischen Ländern, Geschäftsbereichen und Produktlinien sowie Funktionen üblich. Dabei begleitet die Personalabteilung die Laufbahnentwicklung mit individuellen Schulungen und Vorschlägen für einen internen Austausch zwischen verschiedenen Ländern und Büros. Denn Auslandseinsätze sind bei Röhlig üblich und Bedingung für den Aufstieg. Mitarbeiter, die von ihren Vorgesetzten als Potenzialkräfte identifiziert wurden, werden im Rahmen des "High Potential Programms" auf spätere Führungspositionen vorbereitet. Auch das dreijährige Trainee-Programm sieht regelmäßige Trainings vor - unter anderem zu den Themen Führung, Kommunikation und Finanzen.
Einstieg als akademischer Junior Professional. Das Unternehmen sucht immer wieder Akademiker mit erster Berufserfahrung im interkontinentalen Speditionsgeschäft.
Einstieg nach dem Hochschulstudium. Für 2008 sind zwei bis drei Einstellungen von Absolventen geplant. Röhlig bietet für Absolventen ein dreijähriges Trainee-Programm an, das Teilnehmer auf Führungspositionen vorbereitet. Es richtet sich vorzugsweise an Absolventen betriebswirtschaftlicher, verkehrs- und ingenieurwissenschaftlicher Fachrichtungen. Ein internationaler Hintergrund ist unverzichtbar. Wünschenswert sind eine Ausbildung im Speditionsbereich und erste Berufserfahrung. Wer an dem Trainee-Programm teilnimmt, ist in drei Ländern in drei verschiedenen Bereichen tätig: jeweils ein Jahr im Vertrieb, ein Jahr im operativen Geschäft und ein Jahr in der Bremer Holding in den Bereichen Finance & Controlling, Human Resources und Quality Management. Das Einstiegsgehalt liegt bei rund 35.000 Euro.
Daneben stellt die Spedition Absolventen auch direkt ein. Die besten Chancen haben hier Betriebswirte, Wirtschaftsingenieure und Fachhochschulabsolventen mit Spezialisierung auf Außenhandel und Verkehr. Sie sollten konfliktfähig sein, über soziale Kompetenz und innere Autorität verfügen sowie gute Englisch-Kenntnisse mitbringen. Auch im Verkauf ist ein Direkteinstieg möglich.
Abschlussarbeiten. Praxisorientierte Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten werden betreut. Interessierte Studenten können sich mit eigenen Themenvorschlägen bewerben. Es gibt aber auch Vorschläge aus dem Unternehmen. Über Vergütungen macht Röhlig keine Angaben.
Praktika. Sechs bis acht Studenten im Hauptstudium können bei Röhlig ein Praktikum absolvieren. Daneben stellt die Spedition auch Studenten im Grundstudium Praktikumsplätze zur Verfügung. Die Personalabteilung achtet auf gute Englisch-Kenntisse. Praktikanten sollten mindestens sechs Monate dafür einplanen und können mit 400 Euro monatlicher Vergütung rechnen.
Einstieg als Fachkraft. Röhlig sucht Kaufleute für Speditions- und Logistik-Dienstleistungen.
Einstieg als Auszubildender. Das Unternehmen bildet 2008 und voraussichtlich auch 2009 sechs bis acht junge Menschen zu Kaufleuten für Speditions- und Logistik-Dienstleistungen aus. Röhlig nimmt außerdem an der Ausbildung des Bremer Instituts für Handel und Verkehr (BIHV) teil. Es handelt sich um eine duale Ausbildung, die die praktischen Erfahrungen im Unternehmen durch ein betriebswirtschaftliches Studium begleitet. Die Ausbildungen beginnen jeweils am 1. August und am 1. Februar, die Auswahl der Bewerber startet etwa fünf Monate vorher. Die Vergütung orientiert sich am Tarifvertrag und steigt von 600 Euro im ersten Ausbildungsjahr bis auf 800 Euro im dritten.